Die Novelle um Schach

Die Schachnovelle

Die „Schachnovelle“ ist eins der bekanntesten literarischen Werke über Schach. Geschrieben von dem uns überaus bekannten österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig eroberte die Schachnovelle nicht nur die Herzen der Schachspieler, sondern wurde in mehrere hunderte Sprachen Übersetzt und von hunderttausenden gelesen. Was ist das Geheimnis dieses Werkes und warum es nicht nur für Schachprofis ein Muss ist diese Lektüre zu lesen.

Auf Spuren von Stefan Zweig

Stefan Zweig, geboren 1881 in Wien, wurde zu einem der bedeutendsten Schriftsteller seiner Zeit, und zwar nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern weltweit. Der Sohn eines wohlhabenden Industriellen stammt aus einer Jüdischen Familie. Schon seit seiner Kindheit war Stefan Zweig ein ausgesprochener Pazifist und erlebte den Aufstieg des Nationalsozialismus in Europa am eigenen Leib. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war er gezwungen in den 30-er Jahren nach Großbritannien zu immigrieren, von wo er dann im weiteren Verlauf, über die Vereinigten Staaten nach Brasilien auswanderte. Stefan Zweig liebte es zu reisen und nutzte bei jeder seine Reise die Möglichkeit neue Bekanntschaften mit den verschiedensten Menschen zu etablieren. Mit den meisten von denen führte er anschließend regen Briefverkehr. So war Zweig ein sehr guter Freund vom russischen Schriftsteller Maxim Gorki und dem Wiener Psychoanalytiker Sigmund Freud. Seine Bekanntschaften und aufregende Reisen, sowie sein Migrationshintergrund waren vermutlich die Inspiration für die Schachnovelle, welche aus der Sicht eines reisenden von New York nach Buenos Aires beschrieben wird.

Handlung

Beider Novelle wird die Geschichte aus der Sicht eines österreichischen Emigranten an Bord eines Schiffes erzählt. Es ergibt sich, dass mit diesem der Schachweltmeister auf dem Schiff landet, welcher abgesehen für sein mysteriösen Talent zu Schach nicht wirklich von großem Intellekt begabt ist und in seiner eigenen Arroganz versinkt. Dieser Schachweltmeister tritt im Verlauf der Reise auf den nicht weniger mysteriösen Schach-Laien Dr. B, welcher sich als ausgesprochen guter Schachspieler entpuppt. Im weiteren Verlauf offenbart sich die schwiege Vergangenheit von Dr. B, welche von Folder der Gestapo geprägt ist und für seine dissoziative psychische Störung verantwortlich ist. Schließlich gewinnt Dr. B gegen den Schachweltmeister, lässt sich jedoch auf eine Revanche ein, welche Ihn gefühlsmäßig wieder zurück in seine Persönlichkeitsstörung befördert. Kurz vor seiner Niederlage beendet Dr. B die Partie und verspricht nie mehr in seinem Leben Schach zu spielen.

Die Schachpartie

Die in dem Buch erwähnte Partie, während welcher Dr. B zum ersten Mal in der Novelle vorkommt, wurde von Savielly Tartakower in seinem Buch „Die hypermoderne Schachpartie“ beschrieben. Tartakower selbst wird im Buch als „Altmeister der Schachkunst“ beschrieben. In der realen Welt fand diese Partie zwischen dem russischen Schachweltmeister Alexander Aljechin und dem russisch-deutschen Schachgroßmeister Efim Bogoljubow statt, wobei in der Schachnovelle, Dr. B einen Zug von Bogolijubov empfiehlt.

Folgen

Die Schachnovelle hinterließ bleibenden Eindruck, wie bei Schachenthusiasten, so auch bei Leiden und Mensch die nicht mal die Regeln kennen, denn die Novelle handelt eigentlich nicht nur vom Schach. Man kann die Novelle als Spiegel der Seele von Zweig sehen, wo er am Beispiel von Dr. B seine seelischen Wunden beschreibt, welche vermutlich später zu seinem Selbstmord in Brasilen führte. Zweig leidete ungemein and seiner „Heimatlosigkeit“ und als Pazifist empfand er, bereits gezeichnet vom 1. Weltkrieg, den 2. Weltkrieg als persönliches Drama, welches Ihm für immer seine eigene Heimat nehmen würde. Zweig nahm an, er würde nie mehr die Möglichkeit habe in seine Heimat zurückzukehren und dabei, selbst als Opfer der Nationalsozialisten die Folgen deren Folter am Beispiel von Dr. B beschreibt. Ich würde diese Novelle jedem empfehlen, denn die Tiefe Zweigs Gedanken wird man vermutlich bei keinem anderen Zeitgenossen finden.